Donnerstag, 25. Oktober 2018

Rezension: Martin Balluch - Im Untergrund

Ein Tierrechtsroman aus dem wahren Leben

Inhalt:
Der Roman beginnt im Jahr 1989. Paul zieht von Österreich nach England, um an der Universität Cambridge als Universitätsassistent zu arbeiten. Gleich nach seiner Ankunft in England beschließt er, sich eine Diskussion über Tierrechte anzuhören, um Kontakte zu knüpfen. Die ortsansässige Gruppe Animal Rights Cambridge (ARC) erweckt sein Interesse und er schließt sich ihnen bald an. Schon nach kurzer Zeit sieht er unfassbare Grausamkeiten gegen Tiere. Sein Aktivismus entwickelt sich immer weiter, bis er ein fixer Bestandteil von ARC ist. Im Laufe des Buches werden seine Handlungen radikaler, gleichzeitig versteht man als LeserIn allerdings diesen Wandel. Zahlreiche Gewalttaten gegen die AktivistInnen bleiben ungesühnt, die Polizei ist brutal, Anzeigen verlaufen ins Nichts. Gleichzeitig lernt man beim Lesen eine Menge über gängige Tierschutzthemen, wie etwa Pelzfarmen, Tierversuche, Tierfabriken und die Jagd sowie die Geschichte der Tierrechtsbewegung.

Sprache/Stil:
Das Buch zeichnet sich besonders durch seinen actiongeladenen Stil aus. Während die reguläre Handlung in der Mitvergangenheit erzählt wird, schwenkt der Autor bei actionreichen Passagen in die Gegenwart um. Dadurch wird man als LeserIn selbst in die Szene hinein versetzt und kann die Handlung richtig miterleben. Diese Teile sind zusätzlich durch kursive Schriftart verdeutlicht. Man sieht also schon im Voraus, wenn eine spannende Stelle bevorsteht. Sprachlich ist das Buch leicht verständlich geschrieben, ohne lange Sätze oder wissenschaftlichen Formulierungen, wie man sie aus Balluchs akademischen Büchern aus der Vergangenheit kennt.

Empfehlung:
Der Roman ist nicht nur für Menschen geeignet, die sich bereits in der Tierrechtsszene befinden. Paul kommt ohne Vorkenntnisse nach England und engagiert sich nach und nach immer mehr. Diese Entwicklung ist auf eine Weise erzählt, die man als LeserIn gut nachvollziehen kann. Gerade Personen, die in der Tierrechtsbewegung aktiv sind allerdings werden sich in vielen Geschichten wiederfinden. Alles in allem ein gelungenes Buch, voll Spannung und Action, interessanter Geschichten und wahrem Kern, das man kaum aus der Hand legen kann.

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