Der Reanimator - Mörder als sympatischste Figur
Wieso wollte ich dieses Buch überhaupt? Die anfängliche starke
Ähnlichkeit zum phänomenalen Thriller „Der Knochenbrecher“ von Chris
Carter vergeht ziemlich schnell – was bleibt ist ein Krimi mit wenig
Spannung, schließlich kennt man den Mörder sowie seine Beweggründe von
Anfang an.
Julian ist Herzchirurg und arbeitet an einem Forschungsprojekt für
neue Operationsmethoden. Da seine legalen Methoden ausgeschöpft sind,
kidnappt er fremde Menschen, um seine Test an deren Herzen durchzuführen
und ihre Leichen dann irgendwo zu deponieren. Während der Zeit verliert
er all seine Skrupel und wird zum brutalen Mörder.
Detectives Sami Rizzo und Al Diaz sind privat ein Paar und arbeiten
zusammen an der Aufklärung der Morde des „Reanimators“, wie die Presse
ihn nennt. Während ihre Ermittlungen nur schleppend vorankommen – wieso
auch nicht, als Leser weiß man schließlich bereits alles über die Morde –
fokussiert das Buch stark auf das Privatleben der beiden Ermittler,
eine langweilige und mühsame Geschichte. Beide sind wenig sympathisch,
Al als typisches Männerarschloch und Sami als schwache dumme Frau. Am
Schluss will man beide eigentlich nur noch erschlagen und – so schlimm
es scheint – Julian ist der Lieblingscharakter in diesem Buch, die
Spannung entsteht lediglich daraus mitzufiebern, ob er die Morde
vertuschen können wird.
Sprachlich überzeugt der Autor bzw. der Übersetzter kein bisschen.
Ständige Inhalts- und Wortwiederholungen lassen das Buch holprig und
unausgereift erscheinen, so als hätte es sich der Autor nicht noch
einmal durchgelesen. So wird innerhalb eines Kapitels mindestens dreimal
erwähnt, dass Sami alle Ärzte vor Dr. Templeton kalt vorkamen, später
wiederholt sich das Wort OP gut 10 Mal innerhalb eines kurzen Absatzes.
Alles in Allem ist der Thriller unnötig lang, hat zu viele
belletristische Einflusse und lässt Spannung vermissen. Zudem werden die
Grundfesten der Emanzipation erschüttert – mehrmals – und bestätigen
alle Einwände von Arbeitgebern, je Frauen im gebärfähigen Alter zu
beschäftigen. Ein Buch, in welchem der Mörder noch der sympathischste
Charakter ist.
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