Schnitzeljagd durch die Vergangenheit
Die siebzehnjährige Jocelyn hat ihren Zwillingsbruder Jack vor kurzem
bei einem Autounfall verloren. Da sie immer ein sehr enges Verhältnis
zueinander hatten, belastet sie der Verlust sehr stark. Doch eines Tages
flattert ein Brief ins Haus, abgesendet von Jason Dezember, einem
Alter-Ego, welches Jack in ihrer Kindheit bei Schnitzeljagden verwendet
hatte. Darin findet Jocelyn einen alten Zeitungsausschnitt, der von der
Zerstörung ihres alten Kinderheims, Seale House, berichtet. Jocelyn ist
überzeugt, dass Jack noch lebt und in Schwierigkeiten steckt, weshalb er
seinen Tod vortäuschen musste und sie nur verdeckt kontaktieren kann.
Überzeugt, dass sie in die verbrannten Überreste von Seale House
zurückkehren muss, führt Jocelyns erster Weg zu ihrem besten Freund
während der Kindheit, Noah. Auch er war ein Pflegekind von Hazel in
Seale House gewesen und ist nicht erfreut darüber, die schwere
Vergangenheit neu aufrollen zu müssen, doch die Loyalität zu seinem
besten Freund Jack bringt ihn dazu, Jocelyn zu helfen. Gemeinsam finden
sie immer mehr Hinweise und treffen sogar auf andere ehemalige Bewohner
von Seale House, doch gleichzeitig passieren mysteriöse und
unerklärliche Dinge. Noah und Jocelyn finden heraus, dass Jack für
seinen Arbeitgeber, die Computersicherheitsfirma ISI, eine gestohlene
Datei zurückholen sollte, wodurch er sich mächtige Feinde geschaffen
hatte. Bald verfolgt die beiden nicht nur die Vergangenheit, auch Jacks
Feinde sind hinter ihnen her, während sie keine Chance haben, als dessen
Hinweise weiter zu verfolgen.
Die Geschichte wird in der Ich-Form aus Jocelyns Sicht erzählt, was
den Leser direkt am Geschehen teilhaben lässt. Ich Gegensatz zu vielen
anderen Büchern weiß man tatsächlich nur das, was sie weiß. Unterbrochen
wird die Erzählung von Erinnerungen aus der Vergangenheit, die zum
besseren Verständnis der Handlung beitragen und durch kursive Schrift
hervorgehoben werden. Der Schreibstil ist authentisch dem Denken einer
siebzehnjährigen angepasst und nachvollziehbar. Die Schnitzeljagd
verleiht dem Buch einen zusätzlichen Spannungsfaktor, teilweise kann man
sogar selbst miträtseln und Lösungen finden.
Alles in Allem ein sehr gelungener Thriller, absolut fesselnd und
spannend. Am liebsten möchte man das Buch gar nicht weglegen, sondern es
in einem Zug durchlesen.
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