Wie wäre es mit Geocaching?
**Inhalt**
Bea Kaspary, zweifache Mutter und geschieden,
arbeitet als Ermittlerin für die Polizei – und das eigentlich nur aus
einem einzigen Grund: Als ihre beste Freundin Evelyn zu Studienzeiten
ermordet wird, bringt es die Polizei nicht zustande, die Tat
aufzuklären, was sie dazu bringt, es besser machen zu wollen. Gemeinsam
mit ihrem Kollegen Florin, der von anderen fälschlicherweise stets als
Florian bezeichnet wird, gerät sie in einen äußerst verstrickten Fall.
Nora
Papenberg wird tot auf einer Kuhweide aufgefunden – offensichtlich von
einer Felsklippe gestürzt, jedoch mit gefesselten Händen, also eindeutig
Mord. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, stellen die Ermittler
fest, dass auf ihren Füßen Koordinaten eintätowiert sind – ante mortem.
Das makabere Spiel beginnt jedoch erst: Bea und Florin machen sich auf
den Weg zu den genannten Angaben und finden dort eine Frischhaltebox,
ganz nach der Art von Geocaching versteckt – eingepackt darin befindet
sich eine wenig fachmännisch abgetrennte Hand, die eindeutig zu einem
weiteren Opfer gehört. Dabei liegt ein Zettel in der Box, auf welchem in
Nora Papenbergs Handschrift verschlüsselte Hinweise auf einen weiteren
Standort gegeben werden.
Während Bea und Florin ermitteln und
sich mit ihrem Vorgesetzten Hoffmann abquälen, wird die Ermittlerin
ständig von der Sorge um ihre beiden Kinder geplagt. Als
Polizeimitarbeiterin hat sie gerade während so außergewöhnlichen Fällen
nur wenig Zeit für ein Familienleben, und zusätzlich dazu macht ihr
Exmann Achim ihr das Leben zur Hölle, indem er rund um die Uhr und auch
mitten in der Nacht einfach grundlos anruft und versucht, sie
fertigzumachen. Aus diesem Grund bringt sie die Kinder für unbestimmte
Zeit zu ihrer Mutter auf einen Gasthof, wo sie weit weg von all den
makabren Sorgen der Stadt Zeit verbringen können.
Mehr und mehr
Körperteile werden auf der Geocaching-Tour gefunden, und die Polizei
beginnt damit, verschiedene Personen zu verhören. Zu allem Überfluss
nimmt auch noch der Täter selbst Kontakt mit den Ermittlern auf – mit
Bea, um genau zu sein, in der er eine Art Verbündete zu sehen scheint,
weil auch sie in ihrer Studienzeit schreckliche Erfahrungen mit der
Polizei gemacht hat.
Es kristallisiert sich im Laufe des Romans
heraus, dass Bea und Florin mehr als nur Freundschaft miteinander zu
verbinden scheint. Bea stellt fest, dass sie möglicherweise Gefühle für
ihren Kollegen hegt, dieser ist jedoch in einer festen Beziehung.
Dennoch kümmert er sich stets rührend um sie, besteht darauf, dass sie
mit ihm essen geht, weil sie sich aufgrund des Stresses selbst
vernachlässigt oder dass sie bei ihm im Gästezimmer schläft, um nicht
alleine zu Hause sein zu müssen. Hegt er vielleicht doch mehr Absichten
ihr gegenüber, als er zugeben möchte?
Immer mehr kommt Licht in
die Verbindung, die alle Opfer miteinander zu haben scheinen. Aber wer
ist der Täter? Was sind seine Motive? Und welche Rolle spielt Bea
inmitten dieser verstrickten und ekelerregenden Angelegenheit?
**2) ** **Stil**
Spannung
wird im Buch hauptsächlich dadurch erzeugt, dass man als LeserIn
unbedingt wissen will, welche Zusammenhänge zwischen den Opfern
untereinander und zum Täter bestehen. Auch die wahre Rolle der
Ermittlerin Bea ist bis zum Schluss nicht wirklich eindeutig. Zudem
wartet man stets darauf, was sich letztlich aus der möglichen
Liebesgeschichte zwischen ihr und Florin entwickelt.
Viele
englische Begriffe aus dem Bereich des Geocaching werden erklärt, somit
stellt der gesamte Roman eine Einführung in diese Outdoor-Aktivität dar.
Insgesamt ist es jedoch leicht zu lesen und gut geschrieben.
**3) ** **Kritik**
Die
Idee, einen Serienmordfall am Prinzip des Geocaching aufzuhängen, ist
definitiv neu und äußerst originell. Nebenbei wird jedoch ziemlich viel
Schleichwerbung für die entsprechende Website gemacht und auch
diejenigen, die sich nur wenig für diese Art der Freizeitbeschäftigung
interessieren, werden gezwungen, sich mit diversen Erklärungen und
Abkürzungen aus der Welt des Geocaching auseinanderzusetzen. Jedoch tut
das der Spannung keinerlei Abrieb – es ist allerdings fraglich, wer nach
einer solchen Lektüre noch den Mut dazu hat, aufwändig versteckte
Frischhalteboxen in gut getarnten Höhlen zu öffnen.
Der Autorin
gelingt es, die verschiedenen Leidenswege der Opfer sehr anschaulich
nachzuzeichnen. Aufgrund der Schilderungen ist deutlich, dass sie sich
über die einzelnen Fachgebiete umfangreich informiert haben muss. Zudem
wird die Hintergrund- und Familiengeschichte der einzelnen Protagonisten
ausführlich geschildert, was ein imposantes Gesamtwerk zur Folge hat.
**4) ** **Empfehlung**
Das
Buch ist insgesamt äußerst spannend und zeichnet sich durch zahlreiche
ineinander verstrickte Handlungsstränge aus. Erst ganz am Schluss werden
die Geheimnisse um den Täter und die Auswahl seiner Opfer gelöst und
letzte Zusammenhänge aufgeklärt – man darf auf einen Aha-Effekt gefasst
sein!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Rezension: Thilo Falk - Dark Clouds
Erschreckend realitätsnah Die Welt in naher Zukunft. Starkwetterereignisse treten überall in Deutschland überraschend auf und führen zu gro...
-
Erschreckend realitätsnah Die Welt in naher Zukunft. Starkwetterereignisse treten überall in Deutschland überraschend auf und führen zu gro...
-
Mexikanischer Killervirus 1) Inhalt Eigentlich war die Chemikerin Emma Caldridge ja im mexikanischen Dschungel unterwegs, um spezielle N...
-
Der Gesang der Sirenen Vanessa hatte immer schon Angst. Angst im Dunkeln, Höhenangst, seit kurzem sogar Angst davor, ins Wasser zu gehen....
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen