Anders, als du denkst...
1) Inhalt
Jerome Monk ist ein verurteilter Serienmörder, der mehrere Mädchen
umgebracht und im Moor vergraben wird – jedoch weigert er sich, den
Standort der Gräber preiszugeben. Dr. David Hunter, forensischer
Anthropologe und Berater der Polizei, ist dabei, als eines der Mädchen
durch Zufall entdeckt und ausgegraben wird: Es handelt sich
offensichtlich um Monks zweites Opfer. Erstaunlicherweise erklärt er
sich daraufhin bereit, auch den Standort der beiden anderen, noch nicht
gefundenen Leichen preiszugeben. Die Polizei fürchtet um ihren Ruf, wenn
die Mädchen nicht bald entdeckt werden, und geht auf das Angebot ein –
ein Fehler, wie sich bald herausstellt, denn Monk gelingt die Flucht.
Acht Jahre lang ist Monk wie vom Erdboden verschluckt. Dann jedoch
geht plötzlich alles sehr schnell: Das Ermittlungsteam von damals gerät
in sein Visier, es kommt zu Einbrüchen und Morden. Schnell ist klar:
Jetzt muss gehandelt werden! Obwohl inzwischen jeder der ehemaligen
Teammitglieder eigene Wege gegangen ist, kommen alle wieder zusammen und
nehmen die Ermittlung von Neuem auf. Und jetzt ist klar: Monk muss
aufgehalten werden!
2) Kritik
Besonders gut gelungen ist die Charakterdarstellung des Serientäters
Monk. Man kann sich von Anfang an gut vorstellen, wie dieser Mann
aussieht oder wie er sich verhält, was es auch deutlich erleichtert,
sich in die Gedanken und Handlungen der anderen Protagonisten
hineinzuversetzen. Überhaupt gelingt es dem Autor durchwegs sehr gut,
situative Begebenheiten, Personen und Schauplätze spannend und
anschaulich zu schildern. Man kann sich von der ersten Seite an alles
bildlich vorstellen, was einen Teil der Spannung des Werks ausmacht.
Der Titel des Thrillers ist sehr passend gewählt, da die Leichen der
Opfer von Jerome Monk allesamt unter der Erde liegen und eben langsam
verwesen. Auch im Werk selbst wird immer wieder darauf Bezug genommen,
wenn zum Beispiel davon die Rede ist, dass der Verwesungsgeruch eines
Dachses den Geruch der Leiche einer Bennett-Schwester überdeckt. Auch im
Gespräch mit dem Pathologen Wainwright wird deutlich, dass der Autor
ausführlich recherchiert hat und sich im Gebiet der Forensik und
Pathologie gut auskennt.
Vor allem gegen Ende des Thrillers geschehen zahlreiche Aktionen
Schlag auf Schlag – der Höhepunkt der Spannung wird zu dem Zeitpunkt
erreicht, als David Hunter in den letzten Kapiteln persönlich auf Monk
trifft. Ab diesem Punkt an stellt sich nur noch die Frage, zu welcher
Konsequenz diese Begegnung schließlich führen wird. Die Lösung, die der
Autor dafür findet, ist gleichsam genial und grausam.
3) Empfehlung
Das Buch ist absolut lesenswert, man hält sowohl einen Einblick in
die Arbeit der Polizei in der Hand, als auch eine empfehlenswerte
Lektüre für spannende Stunden. Auch, wenn man die anderen Teile der
David-Hunter-Serie nicht kennt, ist das Buch verständlich und setzt kein
Wissen voraus. Allerdings wird man nach diesem Thriller garantiert auch
die anderen Bücher lesen!
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