Samstag, 11. November 2017

Rezension: Jamie Freveletti - Emmas Angst

Mexikanischer Killervirus

1) Inhalt

Eigentlich war die Chemikerin Emma Caldridge ja im mexikanischen Dschungel unterwegs, um spezielle Nachtpflanzen zu suchen – jetzt sitzt sie als Entführungsopfer im Basislagen des Drogenbosses La Valle fest. Allerdings liegt ihre Lebenserwartung deutlich höher als bei anderen entführen Frauen in Mexiko – La Valles Hanfpflanzen leiden an einer unbekannten Krankheit, die auch Menschen befällt, und als Chemikerin kann sie diese vielleicht benennen und heilen.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Emma muss es binnen sieben Tagen geschafft haben, eine Lösung für das Problem zu finden, denn La Valles Geliebte ist ebenfalls infiziert und die Erfahrung hat die Drogenproduzenten gelehrt, dass diese Infektion maximal neun Tage zu überleben ist. Es gibt dabei nur ein Problem: in La Valles Lager gibt es weit und breit kein entsprechendes Labor. Also bleibt nur eine Möglichkeit: Emma muss zurück in die USA, und das natürlich heimlich und unentdeckt, ohne ihre Leute zu warnen – schließlich befindet sie sich noch immer in La Valles Gewalt …

2) Kritik

Von Anfang bis Ende überschlagen sich die Ereignisse, man hat ständig das Gefühl, unbedingt weiterlesen zu müssen. Besonders auf den letzten paar Seiten kommt es zu überraschenden Wendungen und beinahe alle offenen Fragen werden aufgeklärt. Nicht angesprochen wird nur die Tatsache, dass in Mexiko weiterhin kranke Hanfpflanzen wachsen, die La Valle oder seine Nachfolger vermutlich auch weiterhin verkaufen werden. Auch, ob alle Lieferungen gestoppt werden konnten, bleibt unbeantwortet. Hier wäre es spannend gewesen, noch ein paar Infos zu bekommen, jedoch hätte das vermutlich den Rahmen des Buchs gesprengt.

Im Klappentext ist davon die Rede, dass Sumner – der Mann, der Emma liebt – sich auf die Suche nach ihr macht. Im Buch selbst ist davon allerdings nur wenig zu spüren, es ist sogar so, dass Sumner bis auf die letzten Seiten des Thrillers eigentlich so gut wie gar nicht in Erscheinung tritt, auch wirkt die Beziehung der beiden eher geschäftlich als Privat. Von Liebe kann kaum die Rede sein. Womöglich möchte der Klappentext hier nur andere Lesergruppen ansprechen, als es mit anderem Inhalt der Fall gewesen wäre.

Obwohl Emma eigentlich die meiste Zeit über ziemlich frei ist, verschiebt sie ihre Flucht stets nach hinten. Das erhöht zwar ständig die Spannung, wirkt jedoch ein wenig realitätsfern. Auch die Tatsache, dass Oz deutlich mehr Vertrauen entgegengebracht wird, obwohl er eigentlich nur ein Neuling ist, ist fragwürdig – aber wenn schon, dann hätte wenigstens er versuchen können, die Behörden in Amerika zu informieren.

3) Empfehlung

Der Thriller ist sehr spannend und actionreich geschrieben und die Handlung wird durch ständige Geschehnisse vorangetrieben, sodass niemals Langeweile aufkommt. Das macht das Buch wirklich lesenswert!

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