Samstag, 11. November 2017

Rezension: Simon Beckett - Verwesung

Anders, als du denkst...

1) Inhalt

Jerome Monk ist ein verurteilter Serienmörder, der mehrere Mädchen umgebracht und im Moor vergraben wird – jedoch weigert er sich, den Standort der Gräber preiszugeben. Dr. David Hunter, forensischer Anthropologe und Berater der Polizei, ist dabei, als eines der Mädchen durch Zufall entdeckt und ausgegraben wird: Es handelt sich offensichtlich um Monks zweites Opfer. Erstaunlicherweise erklärt er sich daraufhin bereit, auch den Standort der beiden anderen, noch nicht gefundenen Leichen preiszugeben. Die Polizei fürchtet um ihren Ruf, wenn die Mädchen nicht bald entdeckt werden, und geht auf das Angebot ein – ein Fehler, wie sich bald herausstellt, denn Monk gelingt die Flucht.

Acht Jahre lang ist Monk wie vom Erdboden verschluckt. Dann jedoch geht plötzlich alles sehr schnell: Das Ermittlungsteam von damals gerät in sein Visier, es kommt zu Einbrüchen und Morden. Schnell ist klar: Jetzt muss gehandelt werden! Obwohl inzwischen jeder der ehemaligen Teammitglieder eigene Wege gegangen ist, kommen alle wieder zusammen und nehmen die Ermittlung von Neuem auf. Und jetzt ist klar: Monk muss aufgehalten werden!

2) Kritik

Besonders gut gelungen ist die Charakterdarstellung des Serientäters Monk. Man kann sich von Anfang an gut vorstellen, wie dieser Mann aussieht oder wie er sich verhält, was es auch deutlich erleichtert, sich in die Gedanken und Handlungen der anderen Protagonisten hineinzuversetzen. Überhaupt gelingt es dem Autor durchwegs sehr gut, situative Begebenheiten, Personen und Schauplätze spannend und anschaulich zu schildern. Man kann sich von der ersten Seite an alles bildlich vorstellen, was einen Teil der Spannung des Werks ausmacht.

Der Titel des Thrillers ist sehr passend gewählt, da die Leichen der Opfer von Jerome Monk allesamt unter der Erde liegen und eben langsam verwesen. Auch im Werk selbst wird immer wieder darauf Bezug genommen, wenn zum Beispiel davon die Rede ist, dass der Verwesungsgeruch eines Dachses den Geruch der Leiche einer Bennett-Schwester überdeckt. Auch im Gespräch mit dem Pathologen Wainwright wird deutlich, dass der Autor ausführlich recherchiert hat und sich im Gebiet der Forensik und Pathologie gut auskennt.

Vor allem gegen Ende des Thrillers geschehen zahlreiche Aktionen Schlag auf Schlag – der Höhepunkt der Spannung wird zu dem Zeitpunkt erreicht, als David Hunter in den letzten Kapiteln persönlich auf Monk trifft. Ab diesem Punkt an stellt sich nur noch die Frage, zu welcher Konsequenz diese Begegnung schließlich führen wird. Die Lösung, die der Autor dafür findet, ist gleichsam genial und grausam.

3) Empfehlung

Das Buch ist absolut lesenswert, man hält sowohl einen Einblick in die Arbeit der Polizei in der Hand, als auch eine empfehlenswerte Lektüre für spannende Stunden. Auch, wenn man die anderen Teile der David-Hunter-Serie nicht kennt, ist das Buch verständlich und setzt kein Wissen voraus. Allerdings wird man nach diesem Thriller garantiert auch die anderen Bücher lesen!

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